Lernt Nala kennen
Wenn Nala morgens ihren Tag beginnt, ist die Sonne noch nicht aufgegangen. Nala ist eine Rotbunte Holsteiner-Kuh, ist 2012 auf Hof Fleckenbühl geboren und aufgewachsen, trägt die Nummer 76 um ihren gefleckten Hals und liefert den begehrten Rohstoff Milch. Sie ist eine friedliche Kuh, die in der komplexen Hierarchie ihrer Herde relativ weit oben steht. Manchmal stupst sie mit ihrem großen behornten Kopf (denn wie alle DEMETER-Kühe hat sie Hörner) empört eine Nachbarin an, aber ansonsten ist sie sehr sozial und entspannt.
Gleich im Anschluss an das erste Frühstück geht es in den Melkstand. Die Stallmitarbeiter erwarten Nala schon und erkundigen sich zunächst nach ihrem Befinden. Oft gibt es auch noch eine kleine Streicheleinheit. Nach entsprechender Euter-Wellness beglückt Nala Hof Fleckenbühl jeden Tag mit etwa 16 Litern frischer Milch, verteilt auf zwei Melkeinheiten.
Nach dem Melken geht es direkt wieder auf die Weide oder in den Stall zur Entspannung und zum zweiten Frühstück in Form von frischem Weidegras oder Heu und dazu gibt es ein Schlückchen Wasser. Wussten Sie, dass eine Kuh am Tag ca. 60 kg Futter und im Sommer bis zu 200 Liter Wasser braucht? Nala braucht diese Ruhe- und Futterpausen, um genug Energie zu haben und um überhaupt Milch produzieren zu können. Das Kuheuter ist ein komplexes Filtersystem, durch das jeden Tag für einen Liter Milch bis zu 400 Liter Blut laufen. Eine beeindruckende Leistung.
Zum Glücklichsein braucht Nala sonst nicht viel: Gesellschaft von Artgenossen (auf Hof Fleckenbühl muht es aus über 70 Mäulern), viel Auslauf (über 200 Tage im Jahr verbringt sie auf der Weide), gutes Futter, ausreichend Wasser, Schutz vor schlechter Witterung und einen sauberen Liegeplatz. Die Winter-Betten im großen offenen Kuhstall werden regelmäßig frisch aufgeschüttelt und in dieser Zeit macht Nala einen Spaziergang auf der Weide, den sie besonders in den kalten Monaten sehr genießt. Da Nala eine unserer professionellen Milchlieferantinnen ist, braucht sie natürlich auch fachmännisches Personal mit geschultem Blick. Besonders das Euter und die Klauen brauchen viel Aufmerksamkeit.
Ganz nebenbei bereitet Nala während ihres Spaziergangs mit ihren Kolleginnen die Fleckenbühler Böden für den Getreide- und Kartoffelanbau vor. Dies geschieht, indem sie auf Flächen weidet, die nach zwei bis drei Jahren wieder Ackerboden werden oder indem der Mist aus ihrem Stall auf unseren Flächen verteilt wird und so wieder Gutes wachsen lässt. Getreu unserem Motto „Von der Wiese auf den Teller“.
Nala bekommt jedes Jahr ein Kälbchen, damit die Milch fließt. Bislang waren dies acht an der Zahl, das neunte erblickt im August 2022 das Licht der Welt. Übrigens wird Nala die letzten zwei Monate vor der Kalbung nicht mehr gemolken, damit sich das Euter erholen kann. Die Kuhkälber werden selbst zu Milchkühen, die Bullenkälber zu Fleischlieferanten. Dies ist der Kreislauf der Viehwirtschaft.
Das Anliegen auf Hof Fleckenbühl ist es, den Tieren ein gesundes und zufriedenes Leben zu bieten und sie nicht nur als Ware zu betrachten. Die Milch hingegen ist als wertvolles Naturprodukt natürlich durchaus eine Ware und wird auf Hof Fleckenbühl auch direkt verkauft.
Wir haben Nala mal unserem Milchautomaten vorgestellt und wir denken, dass dies der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ist.