1984
1984 zog eine kleine Gruppe (9 Erwachsene, 3 Kinder) von Berlin nach Fleckenbühl, um das marode landwirtschaftliche Gut Hof Fleckenbühl zu übernehmen und dort eine Selbsthilfegemeinschaft für Süchtige zu gründen. Mit vielfältiger Unterstützung werden in den folgenden Jahren die Gebäude restauriert, die Landwirtschaft wird wieder in Schwung gebracht. Der Hof soll nach den Richtlinien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft arbeiten.
1986
1986 – mittlerweile leben schon 22 Menschen hier – wird der Hof als Demeter-Betrieb in Umstellung anerkannt. Ein Bauwagen fungiert als erster Hofladen, in dem selbsterzeugte Landprodukte verkauft werden: Brot, Käse und ein wenig Gemüse.
1988
1988 wird ein Betrieb für Buffet und Catering gegründet.
1989
1989 leben schon 68 Menschen auf dem Hof, der jetzt seine Anerkennung als Demeter-Betrieb erhält. Beginn des Umbaus eines alten Hühnerstalls zur Töpferei. Im Hofladen werden jetzt Brot, Käse, Fleisch und Gemüse angeboten.
1993
1993 leben 110 Menschen bei uns. In Bauwagen und auf Dachböden muss provisorischer Wohnraum geschaffen werden. Im 20 km entfernten Kirchhain eröffnen wir eine Vollkornbäckerei. Erste Ausbildungsmöglichkeiten werden geschaffen.
1994
1994 beginnen wir mit der Planung zur Erweiterung des Hofes mit einem Neubau zum Wohnen.
1995
1995 eröffnen wir in Marburg einen weiteren Laden mit Stehcafé. Im September Trennung von Synanon, wir heißen nun „Suchthilfe Fleckenbühl“.
1996
1996 sind wir 122 Bewohner. Neue Maschinen- und Lagerhallen werden in Betrieb genommen. Ein Betrieb für Umzüge und Transporte wird gegründet.
1998
1998 sind wir auf 148 Bewohner angewachsen. Der Neubau ist fertig. Drei neue Wohnhäuser können bezogen, die neue Küche und der Essraum genutzt werden. Die Bauwagensiedlung hat damit ausgedient. Die erste Internet-Seite der Fleckenbühler geht online.
2000
2000 leben 153 Menschen auf dem Hof. Mit Hilfe von Geldauflagen und Spenden wird ein Haus in Ginseldorf erworben, in dem wir eine Kindertagesstätte für die eigenen Kinder und Kinder aus der Nachbarschaft einrichten wollen. Die ehemalige Gaststätte wird in den nächsten Jahren mit viel Eigeninitiative umgebaut. In Marburg übernehmen wir den Naturkostladen Weidenhausen.2001 erarbeiten wir ein erstes Qualitätsmanagement. Beginn der Wurstproduktion für Eigenverzehr und Verkauf. Beginn des Kunst- und Spendenprojekts „Lebensbaum“.
2002
2002 entsteht das Bootcamp-Konzept, unsere Art der Grundausbildung für neu Aufgenommene. Das Qualitätsmanagement unserer sozialen Arbeit wird nach DIN ISO 9001-2000 zertifiziert. Als einer von 100 Betrieben wird unser Hof als Demonstrations-Betrieb ökologischer Landbau anerkannt. Die Naikan-Methode – eine meditative Innenschau – wird Teil des Suchthilfe- Konzepts.
2003
2003 eröffnen wir in Frankfurt am Main, einem Zentrum der deutschen Drogenszene, ein weiteres Haus, in dem wir Süchtige aufnehmen. In der Nähe machen wir einen Bioladen auf.
2004
2004 gründen wir in Leimbach wir eine vollstationäre Jugendhilfeeinrichtung für 16 Jugendliche. Im Herbst brennt die historische Scheune auf Hof Fleckenbühl teilweise ab.
2006
2006 erarbeiten wir in einem Modellprojekt ein eigenes modulares Ausbildungskonzept: der Fleckenbühler Weg. Die Bäckerei zieht nach Frankfurt in die Nähe des dortigen Hauses.
2007
2007 leben an unseren vier Standorten erstmals mehr als 200 Menschen. Der Baukörper der Scheune wurde – zum großen Teil in Eigenarbeit – wiederhergestellt. Hier ist eine Fest-, Sport- und Kulturscheune entstanden. Ein ökologisches Leitbild wird formuliert. Beginn des Stallneubaus.
2008
2008 wird in Leimbach – mit viel Eigeninitiative der Jugendlichen – eine Kläranlage nach dem neuesten technischen Stand gebaut. Im Dezember ziehen die Kühe in den neuen Tiefboxen-Laufstall um.
2009
2009 ändern wir unseren Namen. Aus der „Suchthilfe Fleckenbühl“ werden „die Fleckenbühler“.
2012
2012 weihen wir im Haus Frankfurt eine neue Küche mit neuem Essraum ein. Außerdem wurde unser Haus Frankfurt energetisch saniert.
2014
2014 werden die Fleckenbühler 30 Jahre alt.
2017
2017 eröffnen wir in Frankfurt-Sachsenhausen unser Bio-Bistro in der Stegstraße.
2018
2018 eröffnen wir in der alten Töpferei auf dem Hof Fleckenbühl die Brasserie mit integriertem Hofladen, Sommerterrasse und Milchautomat.

„1984 übernahmen wir (Synanon) von der Stadt Kassel, was noch von ihrem Hofgut Fleckenbühl vorhanden war, als Außenstelle unserer Berliner Häuser in Westdeutschland. Im September 1995 wurde der Hof Fleckenbühl ein eigenständiges Unternehmen. In den folgenden 25 Jahren haben die Fleckenbühler eine wunderbare Entwicklung genommen, sie haben tausenden süchtiger Menschen geholfen, ihr Leben meistern zu lernen und sie tun das bis heute. Ich habe große Hochachtung und Bewunderung für diese so wichtige Arbeit.“
Ingo Warnke, 78, Synanongründer