Perspektiven schaffen – drogenfrei leben – nachhaltig wirtschaften

Die Lebenswelten der Jugendhilfe in Leimbach

Fachtag CareLeaver in Fleckenbühl in Kooperation mit der Hochschule Koblenz

CÖLBE/KOBLENZ

Der Geschäftsführer von Hof Fleckenbühl und der Jugendhilfe Leimbach, Hermann Schleicher, freute sich sehr, dass er nach dem sehr erfolgreich durchgeführten Fachtag im letzten Jahr, dieses Jahr erneut zum fachlichen Austausch und zu regen Diskussionen in den Hof Fleckenbühl einladen konnte und dass er 60 Fachkräfte herzlich willkommen heißen konnte!

Hermann Schleicher betonte: „Im letzten Jahr ging es fachlich primär um das neue KJSG mit den vielfältigen Perspektiven der Neu-Konzipierung der Jungendhilfe und den ersten Weichenstellungen des Praxis-Forschungsprojekts „Care Leaver“ unseres Kooperationspartners, der Hochschule Koblenz, die uns schon seit 2019 wissenschaftlich begleiten“.

Hermann Schleicher hob bei der Begrüßung weiter hervor: „Wir wollen diesmal die ‚Lebenswelten der Jugendhilfe‘ exemplarisch beleuchten und wie kann man das besser machen, als die Betroffenen selbst zu Wort kommen zu lassen?

Es geht darum den Lebensalltag der Jugendlichen authentisch darzustellen, Einblicke in das alltägliche und nicht-alltägliche zu gewähren und in den Workshops am Nachmittag die Eindrücke und fachlichen Fragen aufzugreifen und im Diskurs zu vertiefen.

„Es ist also ein Fachtag der ganz anderen Art“ betonte Bernhard Fielenbach als pädagogischer Leiter der Jugendhilfe Leimbach bei seinem Statement zur Begrüßung. „Es folgen also nicht Referat auf Referat, Fachdiskussion auf Fachdiskussion, sondern hier kommen in den szenischen Darstellungen unsere acht Leimbacher Jugendlichen selbst zu Wort. Sie zeigen engagiert und mutig wie sie den Alltag bei uns in Leimbach erleben, welche Gedanken und Gefühle für sie handlungsleitend sind, welche Entwicklungen sie machen – aber auch wie sie mit Krisen umgehen“ erläuterte Bernhard Fielenbach weiter.

„Als Geschäftsführer der Jugendhilfe Leimbach kann ich mich nur für so viel Engagement und Offenheit herzlich bedanken! Auch den Betreuerinnen und Betreuern der Jugendhilfe Leimbach gilt für so viel Einsatz bei der Entwicklung und Anleitung der szenischen Gestaltung dieser ‚Leimbacher Lebenswelten‘ vor allem Antony Kirsch mein herzlicher Dank!“ betonte Hermann Schleicher zu Beginn des Fachtags in der Festscheune.

Ein solcher Fachtag der ganz anderen Art braucht aber auch einen fachlichen Input!

„Ich bin daher unseren wissenschaftlichen Begleitern aus Koblenz, Prof. Robert Frietsch, dem wiss. Mitarbeiter Herrn Dirk Holbach und der wiss. Mitarbeiterin Frau Corinna Leißling sehr dankbar, dass Sie uns heute kurz vor Beendigung des Modellprojekts die Ersten Ergebnisse vorstellen und zum fachlichen Diskurs einladen. Als Fazit unserer Kooperation kann ich feststellen, dass wir fachlich sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet haben“, so Hermann Schleicher weiter.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Praxis-Forschungsprojekt „Care Leaver“ des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung und Weiterbildung (IFW) der Hochschule Koblenz erforscht seit einigen Jahren Hilfekonzepte und -maßnahmen für Jugendliche in spezifischen Problemlagen. Die ersten Ergebnisse des Projektes erfuhren und diskutierten nun 60 Fachkräfte aus der Erziehungs- und stationären Jugendhilfe auf dem praxisorientierten Fachtag im Hof Fleckenbühl.

Im Rahmen des wissenschaftlichen Inputs erläuterten Prof. Dr. Robert Frietsch und der wissenschaftliche Mitarbeiter Dirk Holbach die Grundlagen für die innovativen methodischen Konzepte der Ressourcenaktivierung und Resilienzförderung für Jugendliche in spezifischen Problemlagen im Einzelnen.

Diese neuen Methoden wurden den Fachkräften der Erziehungs- und Jugendhilfe in Workshops exemplarisch anwendungsorientiert vorgestellt und im fachlichen Diskurs erläutert. Darüber hinaus erhielten sie Einblick in die fachlichen Instrumente aus dem neuen „Methodenkoffer“, den die Projektmitarbeitenden Dirk Holbach und Corinna Leißling zusammengestellt hatten. Besondere Beachtung fand hier der Erhebungsbogen zur Lebensorientierung (SOC 29) als Basis des vom Projekt entwickelten Trainingsprogramms „Coaching to Go!“ („GtG!“). Das Trainingsprogramm „CtG!“ wird bereits von den Kooperationspartnern des Projektes erfolgreich praxisnah umgesetzt.

Aufgrund der Rückmeldungen der Teilnehmenden hielt Projektleiter Prof. Dr. Robert Frietsch als Fazit des Fachtags fest, dass die neuen fachlichen Impulse des BMBF Praxis-Forschungsprojekts, das Trainingsprogramm „Coaching to Go!“, zur Ressourcenaktivierung und Resilienzförderung für die Jugendhilfe vermittelt werden konnten. Weitere Informationen zum Projekt Care Leaver sind auf der Internetseite www.fachportal-care-leaver.de zu finden.

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